Akupressur
Wie die Akupunktur basiert auch die Akupressur auf der Lehre der Meridiane der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Die Akupressur verzichtet jedoch auf Nadeln und stimuliert stattdessen die Akupressurpunkte mit den Fingern.
Damit können auch Laien – ohne ein vertiefendes Studium der traditionellen chinesischen Medizin – Schmerzen rasch behandeln. Es ist ausreichend, einige grundlegende Akupressur-Regeln zu kennen.
Wirkungsweise
Die TCM lehrt, dass es im menschlichen Körper eine Vielzahl an Meridianen gibt. Dies sind unsichtbare Energiebahnen, in welchen die Lebensenergie Qi fließt. Kann die Lebensenergie nicht ungehindert fließen, entsteht nach der TCM Krankheit. Mit Druck auf die richtigen Meridianpunkte werden Nerven oder Organe stimuliert und der Heilungsprozess in Gang gesetzt. Im Sinne der TCM wird ein Ungleichgewicht eines der 5 Elemente wieder ausgeglichen. Diese fünf Elemente wiederum sind wichtigen Körperorganen, wie Leber, Herz, Niere oder Lunge zugeordnet.
Anwendung
Die Einsatzgebiete sind sehr vielseitig wie:
Migräne oder stressbedingte Kopfschmerzen
Verspannungen
Schlafstörungen oder Müdigkeit
Konzentrationsschwäche
Appetitlosigkeit
Durchfall, Erbrechen, Blähungen aber auch Verstopfung
Zahnschmerzen
Erkältungskrankheiten, Husten
Suchterkrankungen
Der passende Druck auf den richtigen Meridianpunkt bringt die Energie wieder zum Fließen und kann damit Schmerzen lindern. Auch das seelische Befinden wird positiv beeinflusst. Die Therapie hat keine Nebenwirkungen.
Die Meridianpunkte werden abgetastet, um die richtige, zumeist schmerzempfindliche Stelle zu treffen. Diese liegt zumeist in einer Vertiefung zwischen den Knochen, den Muskeln oder den Sehnen.
Der Druck wird mit am besten mit den Fingerspitzen ausgeübt, Besonders geeignet sind Daumen, Zeige- oder Mittelfinger.
Sind größere Körperbereiche betroffen, wird die Akupressur auch mit mehreren Fingern gleichzeitig oder auf dem Bauch evtl. auch mit der ganzen Hand ausgeübt. Dabei müssen Fingernägel ggf. zuvor gekürzt werden.
Vorgehensweise:
Fingerkuppen fest auf den Meridianpunkt legen und mit
kreisenden Bewegungen abtasten. Dabei darf lediglich ein leichter Schmerz zu spüren sein.
Besonders empfindliche Punkte werden mit einer leichten Punktmassage für eine halbe Minute behandelt.
Am Bauch wird für 15 Sekunden mittelstark gedrückt
Unempfindliche Bereiche können für 10 Sekunden stark gedrückt werden.
Manche Energiepunkte werden mehrmals hintereinander behandelt (siehe auch die Detailbeschreibung zu einzelnen Akupressurpunkten).
Akupressur am falschen Punkt schadet nicht, lediglich der Behandlungserfolg bleibt aus.
Häufigkeit:
Chronische Beschwerden werden möglichst drei- bis viermal am Tag behandelt. Die erste Akupressur am besten schon vor dem Aufstehen.
Akute Beschwerden werden je nach Bedarf behandelt.
Empfehlung:
Die Akupressur sollte vorzugsweise in ruhiger und entspannter Umgebung, beispielsweise im Bett, durchgeführt werden. Zur Einleitung der Akupressur kann sich der Patient entspannen, also die Hände auf den Bauch legen und dabei ruhig atmen. Die Selbstbehandlung kann natürlich auch an anderen Orten durchgeführt werden.
Bei der Selbstbehandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie während der Schwangerschaft sollte mit einem Arzt oder Heilpraktiker Rücksprache gehalten werden.