Spieltherapie

Diese Therapieform ist für Kinder und Jugendliche im Alter von ca. 3-12 Jahren geeignet. Sie soll helfen Ursachen von psychischen oder psychosomatischen Störungen aufzuspüren. Durch den Einsatz verschiedener Spiele versucht der Therapeut Zugang zum Unterbewußtsein des Kindes zu bekommen und Ansätze für die Behandlung von Verhaltensstörungen und anderer Symptome zu entwickeln.

Im Spiel (z.B. mit Puppen) durchleben Kinder nochmals realistisch selbst erlebte Situationen in Familie, im Freundeskreis sowie im Umgang mit anderen Kindern. Der zusehende Therapeut bekommt dadurch Hinweise auf mögliche verdrängte oder unbewusste seelische Konflikte des Kindes. Gleichzeitig wird durch das Darstellen bedrückender Erlebnisse ein Prozess der Bereinigung eingeleitet, der allmählich zur Verarbeitung und Besserung der Beschwerden führt. Die Behandlung findet in eigens eingerichteten Spielräumen in warmer, freundlicher Atmosphäre statt. Es werden dort eine Vielzahl von Spielsachen und Spielen angeboten (z.B. Tierfiguren, Puppen, Bausteine usw.). Das Kind darf im Beisein des Therapeuten im Spielen seine Kreativität ausleben und seine Gefühle zeigen und abreagieren ohne gebremst zu werden. Das Spiel ist ein dem Kind vertrautes Medium, über das es sich – auch ohne Worte – ausdrücken kann. Wichtig ist, dass zwischen dem Therapeuten und seinem Patienten eine vertrauensvolle Beziehung hergestellt wird und der Therapeut auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht. Er kann z.B. als Spielkamerad oder in der Rolle der „idealen“ Mutter oder einer anderen Bezugsperson mitspielen – oder auch nur beobachten. Durch die Art, wie das Kind die Spielsachen einsetzt und durch Gespräche mit ihm kann der Therapeut erkennen, welche Probleme vorliegen und kann sie dem Kind – soweit möglich – erklären und sie bearbeiten, so daß schließlich die fehlgeleitete oder stagnierende Entwicklung vorangehen kann.

Es gibt 2 Arten der Spieltherapie: die direktive und die nichtdirektive. Bei der direktiven übernimmt der Therapeut die Leitung und Verantwortung für das Spiel. In der nichtdirektiven wird die Regie dem Kind selbst überlassen. Gearbeitet wird in Einzeltherapie oder auch in Spielgruppen.

Dieser Text wurde uns freundlicherweise von Katja Ziller (Heilpraktikerin für Psychotherapie) zur Verfügung gestellt – www.psychotherapie-fuer-muenchen.de.