Psychodrama
Das Psychodrama ( griechisch „Drama“ = Handlung, Schauspiel) ist eine psychotherapeutische Methode, bei der eine Gruppe von Personen aktiv zusammen arbeitet. In Form von spontanen szenischen Darstellungen mit verteilten Rollen werden Konflikte der Teilnehmer durchgespielt und anschließend besprochen. Dadurch werden Selbsterkenntnis und gegenseitiges Verständnis gefördert und neue Problemlösungen ermöglicht – denn eine Gruppe von Menschen verfügt gemeinsam meist über mehr Wissen und Fähigkeiten als ein einzelner Mensch. Alle Teilnehmer werden dabei aktiv eingesetzt, um eine Art Stegreifspiel zu inszenieren. Jeder übernimmt eine bestimmte Rolle, es gibt keine passiven Zuschauer.
Die Gruppe besteht aus ca. 5-10 Teilnehmern und einem Gruppenleiter, der den Ablauf des Spiels lenkt. Dabei herrscht absolute Verschwiegenheit nach außen. Ein Gruppenmitglied wird nun als Hauptdarsteller (Protagonist) in den Mittelpunkt gestellt und erzählt von Erlebnisse, Gedanken oder Gefühlen, die ihn belasten. Der Leiter bittet ihn, sein Problem wie auf einer Bühne in Form einer oder mehrerer Szenen vorzustellen. Der Rahmen der Szene (Ort, Personen usw.) wird realistisch definiert. Dann sucht sich der Protagonist „Mitspieler“ aus der Gruppe aus, die die Rollen der übrigen realen Personen aus seiner Geschichte übernehmen. Er kann seine eigene Rolle selbst spielen oder einen Stellvertreter wählen und am Rande der Szene als Beobachter stehen, wodurch er einen gewissen Abstand zu sich selbst und seinem eigenen Fühlen und Denken gewinnt. Er kann aber auch die Rolle eines anderen übernehmen und lernt dadurch die Ereignisse aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wenn die Szene vom Leiter beendet wird, tritt der Protagonist spätestens in die Gruppe zurück. Anschließend wird die Szene besprochen. Die Mitspieler erzählen von ihren Wahrnehmungen und Erlebnissen. So erfährt der Protagonist wie die anderen die Situation erlebt und vielleicht bewältigt haben. Er hört, wie sie sein Verhalten und seine Reaktion einschätzen. Ziel ist es, dass die Teilnehmer durch die Darstellung von Handlungen sich selbst und ihre Mitmenschen besser kennen lernen und gleichzeitig eine Art Distanz zu sich und ihren Problemen bekommen. Außerdem hilft das Spielen beim Durchleben und Abreagieren der Situationen.
Dieser Text wurde uns freundlicherweise von Katja Ziller (Heilpraktikerin für Psychotherapie) zur Verfügung gestellt – www.psychotherapie-fuer-muenchen.de.