Provokative Psychotherapie

Die Provokative Psychotherapie arbeitet, wie der Name schon sagt, mit Techniken der Provokation (d.h. mit Herausforderungen) und will damit den Patienten aus der Reserve locken beziehungsweise zum Widerspruch reizen und auf diese Weise zur Klärung der Ursachen von innerseelischen oder zwischenmenschlichen Konflikten und zu deren Bewältigung beitragen. Man geht davon aus, dass der Mensch mit genügend inneren Kräften – und auch dem entsprechenden Willen – ausgestattet ist, sein Leben zufriedenstellend zu gestalten. Wenn diese Fähigkeiten durch negative Ereignisse blockiert werden, kann das zu ihrem falschen Einsatz führen, sodass der Patient seine Ressourcen negativ nutzt. Das bedeutet, dass sich sein Verhalten, Denken und Fühlen gegen sich selbst richtet  – bis es zu seelischen oder körperlichen Symptomen kommt. Um die Hintergründe solcher selbstschädigender Einstellungen und Verhaltensweisen aufzudecken, wird in dieser Therapie unter anderem das Mittel der Provokation verwendet. Dabei gibt es viele Techniken, um den Patienten zu provozieren, die hier gezielt kombiniert und intensiviert werden.

Eine große Rolle nehmen spielerische Elemente, der therapeutische Humor sowie ein besonderer Sprachstil ein, der speziell die Erfahrungswelt des Patienten provozierend aufnimmt. Zweck ist es, das krankmachende Verhalten des Patienten nicht zu verharmlosen, sondern es absichtlich zu betonen und klar und deutlich zu benennen. Der Patient wird unter Umständen sogar dazu gedrängt, dieses Verhalten bewusst fortzusetzen. So soll der Patient erkennen, dass er seine Symptome „freiwillig“ hervorrufen kann, anstatt sie zu bekämpfen. Dadurch bekommt er eine gewisse Macht über sie, eine neue Selbstsicherheit und traut sich mit ihnen fertig zu werden.

Der Therapeut sieht den Patienten respektvoll als gleichwertigen Partner, seine Provokationen dürfen nie beleidigen, verurteilen oder verletzen, denn sie sollen mit wohlwollendem Humor dessen Kräfte herausfordern. Der Patient soll über sich selbst lachen können, so kann er eine neue Einstellung zu seinen eigenen Gefühlen, seinem Denken und Verhalten finden. Gleichzeitig wird auch so der Widerstand genommen.

Dieser Text wurde uns freundlicherweise von Katja Ziller (Heilpraktikerin für Psychotherapie) zur Verfügung gestellt – www.psychotherapie-fuer-muenchen.de.