Lösungsorientierte Kurzzeittherapie
Die Lösungsorientierte Kurzzeittherapie arbeitet mit Methoden der Gesprächstherapie, geht aber ganz bewußt von einem bestimmten Ansatzpunkt aus: im Unterschied zu den meisten Therapieformen befasst sie sich nicht ausführlich und intensiv mit den Ursachen von psychischen Problemen, sondern stellt von Anfang an konkrete Lösungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt. Deshalb benötigt sie weniger Sitzungen als herkömmliche Therapien.
Dabei stützt sie sich auf die Annahme, daß jeder Mensch die natürlichen Fähigkeiten und den Willen hat, seine Probleme selbst zu lösen. Ein Patient, der freiwillig zur Therapie kommt, trägt danach die Bereitschaft zu einer positiven Veränderung seiner Situation und auch bereits die Idee einer Lösung seines Konflikts in sich. Er ist sich dessen aber nicht bewußt und braucht einen Anstoß, um die notwendigen Maßnahmen zu realisieren. Der Therapeut hilft ihm dabei durch entsprechende Fragestellungen, sein Wunschziel klar zu erkennen oder auch sich mögliche andere Ziele vorzustellen, damit die Lösung nicht von vornherein starr fixiert ist. Er bestärkt den Patienten darin, sein gewünschtes Ziel anzugehen sowie mit konkreten Schritten darauf zuzugehen. Dazu macht er ihm seine Fähigkeiten bewußt, mit denen er selbsttätig eine Lösung seines gegenwärtigen Problems herbeiführen kann. Dabei werden die Probleme selbst nicht verdrängt oder verkleinert, aber sie werden nicht betont, stehen nicht im Vordergrund des Gesprächs. Die Aufmerksamkeit ist auf das Positive, das Erreichbare und vor allem auf Lösungen ausgerichtet.
Die angewandten Methoden bemühen sich um Einfachheit in der Sprache und der Aktivitäten. Der Therapeut diskutiert mit dem Patienten über konkrete Handlungsmöglichkeiten. Z.B. soll er sich beobachten, bei welchen Dingen er sich gut fühlt und soll diese vermehrt versuchen. Wichtig ist dabei das Prinzip der kleinen Schritte. Jede noch so kleine Verbesserung bedeutet eine positive Veränderung und birgt die Chance zur Problemlösung in sich. Allein schon die Tatsache, daß sich der Patient zu einer Therapie entschließt, ist ein solches Zeichen. Durch die Fokusierung auf die Lösungswege und die positiven Veränderungen soll der Patient relativ schnell in der Lage sein, seinen Weg zur Lösung zu finden.
Dieser Text wurde uns freundlicherweise von Katja Ziller (Heilpraktikerin für Psychotherapie) zur Verfügung gestellt – www.psychotherapie-fuer-muenchen.de.